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Zitterpartie mit Überstunden für Feldkirchens Oberliga-Volleyballer

29.01.2013 08:40

Irgendwann im Verlauf des vierten Satzes, als sich die Blamage abzuzeichnen schien, ereilte Tim Brandt eine leichte Panik: "Um Himmels Willen, was erzähle ich nur der Presse, wenn wir heute verlieren?"...

Irgendwann im Verlauf des vierten Satzes, als sich die Blamage abzuzeichnen schien, ereilte Tim Brandt eine leichte Panik: "Um Himmels Willen, was erzähle ich nur der Presse, wenn wir heute verlieren?" Schließlich hatte der Spielertrainer des Volleyball-Oberligisten TV Feldkirchen, seines Zeichens ungeschlagener Tabellenführer, für die Heimpartie gegen Schlusslicht TSG Bretzenheim einen schnellen Sieg ("weniger als 50 Minuten") gefordert. Am Ende durften die Feldkirchener froh sein, dass sie nach fast 100 Spielminuten mit einem schwer erkämpften 3:2 (28:26, 24:26, 25:20, 11:25, 15:10) die Punkte behielten.

"Man kann im Sport nichts erzwingen", bilanzierte Brandt die erneut mäßige Vorstellung seines Teams, das in der Sporthalle in Niederbieber "Überstunden" ableisten musste. "Ich glaube aber nicht, dass unsere Probleme mit meiner Zeitvorgabe zusammenhingen." Die Zitterpartie gegen den erstaunlich selbstbewusst auftretenden Abstiegskandidaten hatte nach Brandts Ansicht andere Ursachen: "Die Bretzenheimer haben sehr nach dem Motto gespielt: Wir haben jetzt eh nichts mehr zu verlieren, und bei uns wollte nicht die rechte Stimmung aufkommen."

Bisweilen hatte Brandt den Eindruck, einige seiner Akteure seien mit den Gedanken nicht recht bei der Sache - schlechte Annahmen, ungenaue Zuspiele und mäßig vorbereitete Netzangriffe ließen die Bretzenheimer immer wieder punk-ten. Ganz schlimm wurde es im vierten Satz, als Brandt selbst wegen einer Verletzung von Mittelblocker Hendrik Wingerath aufs Feld musste und durch die notwenigen Umstellungen der Spielfluss endgültig verloren ging. Erst im Tiebreak rappelte sich der TVF auf, allen voran Francis Tonleu: "Francis nahm das Zepter in die Hand und glänzte nicht nur spielerisch, sondern auch mannschaftsdienlich", lobte Brandt den Kameruner, an dessen Leistung sich die Mannschaft schließlich aufrichtete und nach einem 0:2-Rückstand den fünften Satz doch noch deutlich für sich entschied.
"Noch fehlt uns einiges für die Regionalliga", zog Brandt sein Fazit, "aber ich bin zuversichtlich, dass wir die Abläufe einstudieren können. Noch haben wir genug Zeit, die Jungs da hinzubringen." Die Spitzenposition in der Oberliga mit sechs und mehr Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz sieht der Spielertrainer nicht in Gefahr: "Ich denke, dass sich die Mannschaft gegen stärkere Gegner zusammenreißen wird."
 
kif

Zuletzt geändert am: 24.09.2019 um 13:11

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