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Damen 2

Der stärkste Gegner ist die eigene Psyche

19.09.2016 11:06

91 Minuten, eine angenehme Spielfilmlänge lang, dauerte das erste Spiel der Damen II in der frisch angebrochenen Saison...

TSG Mainz Bretzenheim – VBC Kaiserslautern 1:3

91 Minuten, eine angenehme Spielfilmlänge lang, dauerte das erste Spiel der Damen II in der frisch angebrochenen Saison. War es eine Tragödie, eine Komödie oder ein Action Thriller, was sich auf dem Parkett der IGS Mainz Bretzenheim am 17.09.2016 abspielte? Schwer zu sagen. Womöglich ein Drama in vier Sätzen mit klar erkennbaren Höhen und Tiefen. Tiefen: Annahme, Block(-sicherung), Variabilität in den Angriffen, Druck in den Aufschlägen; insgesamt Sätze 1 (23:25), 3 (21:25) und 4 (19:25). Höhen: Aufschläge, Angriff, Abwehr (Made hat internationales Lob vom gegnerischen Trainer bekommen), gute Stimmung; insgesamt Satz 2. Nachdem der erste Satz wider Erwarten verloren wurde, ging in Satz zwei die Luzi ab. Alles stimmte, alles passte, nach 19 Minuten stand es 25:12 und die Stimmung war bombe. Wir können das, wir schaffen das, niemand zweifelte noch an einem Sieg. Doch es schlichen sich immer wieder Löcher in die stabile Wand, unerklärlich, irgendwie psychisch. Dann ging nichts mehr, Blümchen von Aufschlägen wurden nicht nach vorne geschoben, dadurch haperte es am Zuspiel und im Angriff kam kein Schmackes rein. Das war insofern sehr schade als die Damen II die starke Mitte von Kaiserslautern teils gut im Griff hatten und auch sonst keineswegs die schwächere Mannschaft waren. Und auch insofern als die Probespiele vor Saisonbeginn richtig rund liefen und man sich im Training förmlich „den Arsch aufriss“ (frei nach Trainer Stefan Krause).
 

 

Naja, dann eben Spiel zwei gegen Südpfalz, immer positiv bleiben, war das Zwischenfazit.

 

TSG Mainz Bretzenheim – SG REHAmed Südpfalz 2:3

Denkste Püppchen. Das Drama ging weiter, 5 Sätze lang, ein Spielfilm mit Überlänge und unbefriedigendem Ende. Entschuldigung, wo kann man sich hier beschweren? Neben dem vage agierenden Block war auf jeden Fall die noch weniger erkennbare Blocksicherung bemerkenswert. Ebenso wie der Hubschrauberlandeplatz auf der eigenen Feldhälfte, wo regelmäßig einsame Bälle hineinflogen und traurig davonkullerten. Man selber schaffte es aber nicht, das Riesenloch auf der Seite der Südpfälzerinnen zu bedienen, schlug stattdessen in den dunklen (blonden) Block oder auf die Arme der beweglichen Abwehr. Die Statik bei Bretzenheim war gut austariert, da bewegte sich streckenweise nichts. Es ist jedoch auch zu erwähnen, dass wie aus dem Nichts immer wieder Schwung in die Bude kam, die ebenfalls starke Mitte von Südpfalz ausgeblendet wurde und man sich Punkt für Punkt herankämpfte. Zauberei? Wohl eher Rückbesinnung auf die eigenen Stärken und Fokus auf dem Motto: Spaß durch Leistung. So endeten Satz zwei und vier dann auch zur Freude der Heimmannschaft mit 25:23 und 25:13. Satz eins, drei und der ausschlaggebende fünfte allerdings mit 25:15, 25:15 und 15:13 für die Gegner. Schade Schokolade, so schnell kanns gehen und man sah nur noch begossene Pudel in der Halle stehen mit Gesichtern, in denen sich Ratlosigkeit und Unglaube spiegelte. Trainer Stefan Krause war für eine sportliche Aussage denn auch noch nicht zu haben: „Ich muss das erstmal sacken lassen.“ Verständlich, verständlich, aber dennoch, weiter geht’s! Das war erst der Anfang und das Potential in Zügen klar erkennbar. Nun heißt es: Ausbauen. 


Zuletzt geändert am: 24.09.2019 um 13:11

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