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Damen 2

Heimspieltag: Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt

27.11.2016 18:53

Den Titel hatte wahrscheinlich schon der ein oder andere Spielbericht der Bretzenheimer Damen II...

Den Titel hatte wahrscheinlich schon der ein oder andere Spielbericht der Bretzenheimer Damen II. Nun ist er mal wieder angebracht: Der Tabellenführer wurde weggeputzt (3:1 gegen Guldental), im Tabellenkeller blieb man stecken (2:3 gegen Gau-Algesheim).

Mit unglaublicher Energie, Präzision und Ballgewalt haben die voll besetzten TSG-lerinnen die bis dato ungeschlagenen güldenen Madels in ihre Schranken verwiesen. Wie schon gegen Abenheim stimmten sowohl Grundstimmung, Engagement als auch Leistung überein. Es funzte. Würde man vom Verzehr eines Burger sprechen, so wäre wohl saftig das richtige Wort. Es war richtig lecker. Der erste Angriff alias Aufschlag – in dieser Liga von enormer Bedeutung – saß, besonders Julia, Tini und die eingewechselten Kaddi und Anke bewiesen Nerven und schmissen ein Träumchen nach dem anderen auf die gegnerische Seite. Made, unterstützt von Anni und Inka, beförderte die Bälle in der Annahme fast ohne Ausnahme grazil nach vorne, wo Tini sie mit Köpfchen in Zauberpässe für ihre Angreiferinnen verwandelte. Ob blockfrei oder Block da, Inka, Anni, Lisa, Jacqui und Julia ließen es rumsen. Und wenn es nicht rumste, dann klingelte das Glöckchen auf dem Marktplatz – der diesmal auf der kurzen 4 zu finden war. Die Gegner spielten zwar einen klaren, schön anzuschauenden Volleyball, die Zuspielerin flog über das Feld und faszinierte ob der entlegensten Ecken mit technisch einwandfreiem Pritschen. Doch leider reichte es diesmal nicht für sie. Sie waren zu gut lesbar, zu erstaunt über die Variabilität Bretzenheims besonders auch in der Abwehr und dank ihres besinnlichen Trainers womöglich etwas zu fokussiert auf die eigene, jugendliche Fehlbarkeit. Wie dem auch sei, Bretzenheim II freute sich einen Keks, machte sich gar nichts aus dem einen abgegebenen Satz und sahnte satte 3 Punkte ab.

Im zweiten Spiel war es dann, als ob der Keks wie ein Leckerbissen vor der Nase hängen, man springen, aber einfach nicht drankommen und letztendlich vor Hunger ohnmächtig umkippen würde. Es war von vornherein klar, dass die Aufsteiger, noch kein Spiel gewonnen, anders spielen würden als Guldental. Anders im Sinne von weniger eindeutig und überraschender. Vielleicht war es auch die Mischung aus dieser Andersartigkeit, die sich besonders im kaugummiartigen, unlesbaren Zuspiel bemerkbar machte, und der neuen Aufstellung Bretzenheims. Einigen, noch nicht so erfahrenen Spielerinnen wurde ein Einsatz ermöglicht und auch sonst wurden die Karten neu gemischt. Das ist bei diesem doch recht breiten Kader durchaus eine Option. Dadurch fehlten jedoch etwas Stabilität und Sicherheit und man verpennte eigentlich immer den Satzbeginn. Mist. Es kam zu verschiedenen Wechseln. Die Annahme wackelte, wodurch das Zuspiel in Bedrängnis kam und vorne einfach kein regelmäßiges Durchkommen mehr war. Der Block von Gau-Algesheim stand zudem gut, während der heimische Angriff unflexibel war. Tanja hatte ein paar gewitzte Angriffstaktiken, auch Katha bewies Kreativität in diesem Bereich und Julia spielte eendlich auf die lange 1. Insgesamt reichte es jedoch nicht. Auch die Abwehr bewegte sich eher gemächlich und die Mienen der Spielerinnen wurden bitterer und ernster. Sie wollten den Keks doch so gerne! Das merkte man daran, dass sie sich immer wieder herankämpften, die Laune sich wellenartig besserte und sie zwei Sätze gewannen. Aber letztendlich verloren sie das Spiel eben im Tiebreak trotz vorherigen Vorsprungs. Schade, da gabs keine Schokolade. Vielleicht singen die Englein beim nächsten Spiel ja wieder lauter.

Ein Trullalla für Sakis war trotzdem drin.


Zuletzt geändert am: 24.09.2019 um 13:11

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