Angelique Kerber hatte es am Mittag vorgemacht, wenige Stunden später nahm sich Frauen-Volleyball-Drittligist TSG Bretzenheim an der neuen deutschen Tennis-Queen ein Beispiel und machte ebenfalls die Überraschung perfekt...

SCHMIDEN - (stdt). Angelique Kerber hatte es am Mittag vorgemacht, wenige Stunden später nahm sich Frauen-Volleyball-Drittligist TSG Bretzenheim an der neuen deutschen Tennis-Queen ein Beispiel und machte ebenfalls die Überraschung perfekt: Ganze sieben fitte Spielerinnen des Tabellen-Vorletzten bezwangen den Zweiten TSV Schmiden 3:1 (25:17, 13:25, 25:13, 25:21) und holte drei ebenso unerwartete wie wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Auf der Hinfahrt nach Fellbach hatten die Bretzenheimerinnen Kerbers Coup in Melbourne noch via Liveticker verfolgt, in seiner Ansprache vor Spielbeginn griff Trainer Stefan Neubrand dann den Grand-Slam-Titel auf: „Ich habe die Spielerinnen an diesem Beispiel nochmal daran erinnert, was auch als Underdog alles möglich sein kann“, berichtete der Coach.

Beim Warmmachen verlängerte Vanessa Gillmann die ohnehin große Verletztenliste, sodass Neubrand kurzfristig umstellen musste. „Das war schon eine verrückte Konstellation“, meinte er. Dennoch beschäftigte die TSG ihre Gegnerinnen in Satz eins konsequent und machte wenig Fehler. Im zweiten kam es zum Einbruch, da vor allem in der Annahme viel schief ging und sich Schmiden stabilisiert hatte. „Da war zu befürchten, dass jetzt wieder gar nichts mehr geht, aber wir haben reagiert und den dritten Satz mit einem tollen Service und einer guten Annahme- und Abwehrleistung dominiert“, lobte Neubrand. Das überraschende 3:1 machte Bretzenheim Ende des vierten Satzes perfekt.

„Das tut ungemein gut. Am Ende ist allen ein großer Stein vom Herzen gefallen“, sagte der Trainer. „Hoffentlich gibt uns diese Leistung einen Schub.“

TSG Bretzenheim: Albrecht, Bohrmann, Gerber, Gillmann, Günther, Heinrich, Hoffmann, Johannides, Schilling.

Quelle:  Allgemeine Zeitung, 31.01.2016

Zuletzt geändert am: 24.09.2019 um 13:11