Der Klassenverbleib ist das Minimalziel. Doch die Drittligafrauen der TSG Bretzenheim trauen sich auch einen Platz im Mittelfeld zu.
Der Klassenverbleib ist das Minimalziel. Doch die Drittligafrauen der TSG Bretzenheim trauen sich auch einen Platz im Mittelfeld zu.
Yvonne Scherf (am Netz) und Katrin Bohrmann haben sich mit der TSG Bretzenheim nach dem Aufstieg in die Dritte Liga den Nichtabstieg zum Ziel gesetzt. In den kommenden Wochen wollen sie beweisen, dass sie auch noch mehr draufhaben. | Eva Willwacher
Bretzenheim. Die Dritte Liga Süd bedeutet für die Volleyballerinnen von der TSG Bretzenheim vor allem eins: Vollgas geben – und zwar in jedem Spiel. „Es macht total Spaß, weil wir an unsere Grenzen kommen“, sagt Trainerin Anke Wetzka.
Seit etwa einem Jahr trainiert sie die Erste Frauenmannschaft der TSG, im Sommer haben sie gemeinsam den Aufstieg aus der Regionalliga geschafft, und treten seitdem in der dritthöchsten Spielklasse an. Die Spielstätten der zehn Gegner, die den Neuling dort erwarten, verteilen sich vom Süden Baden-Württembergs bis nach Kassel.
Dass der Aufstieg also einiges an Mehraufwand für alle Beteiligten bedeuten würde, das war den Verantwortlichen und auch den Spielerinnen im Vorfeld sehr wohl bewusst, wie Wetzka erzählt: „Wir haben uns natürlich zusammengesetzt, um zu besprechen, wie es weitergeht.“ Das Ergebnis der Gespräche war aber eindeutig: „Alle waren bereit, noch mehr zu investieren.“
Ein Sieg aus fünf Spielen - kein Grund zur Sorge
Daran hat sich auch nach den ersten Erfahrungen in der neuen Liga nichts geändert. Dass die TSG erst einen Sieg aus fünf Spielen vorzuweisen hat, ist für die Trainerin weder verwunderlich noch ein Grund zur Sorge. Ganz im Gegenteil: „Wir haben gegen die Spitzenteams der Liga gespielt und uns dabei meist gut präsentiert“, sagt Wetzka und ist durchaus zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. Und auch ihre Spielerinnen können mit Negativerlebnissen offenbar gut umgehen: „Es zeichnet die Mannschaft aus, dass sie sich von Niederlagen nicht unterkriegen lässt.“
Die Trainerin ist sich sicher, dass ihr Team bis zum Saisonende im April noch einige Punkte holen wird. „Jetzt kommen die Gegner, die wir schlagen müssen“, gibt Wetzka die Marschrichtung für die nächsten Wochen vor, und ergänzt selbstbewusst: „Ich gehe davon aus, dass wir das auch schaffen.“
Der Klassenverbleib ist übrigens das Minimalziel für die erste Drittligasaison der Bretzenheimerinnen, die aktuell den achten Tabellenplatz belegen. Wenn es nach Anke Wetzka geht, darf es gerne noch etwas weiter hinauf gehen. Die ehrgeizige Trainerin hält einen Platz im Mittelfeld für durchaus realistisch und hat auch auf längere Sicht schon Pläne für die TSG in ihrer neuen sportlichen Heimat: „Es wäre schön, wenn wir mittelfristig die Jugend stärker integrieren und mehr Durchlässigkeit im Verein schaffen könnten“, skizziert Wetzka ihre Vorstellungen.
Aufstiegsteam darf die Früchte ernten
Solche Zukunftspläne haben aber nichts mit möglichen Personalsorgen zu tun, denn auf diesem Gebiet besteht in Bretzenheim derzeit kein Grund zum Klagen. Sind alle Spielerinnen fit und vor Ort, kann Wetzka auf vierzehn hochmotivierte Volleyballerinnen zurückgreifen, von denen viele schon seit etlichen Jahren im Verein aktiv sind. Besonders erfreulich ist, dass die Aufstiegsmannschaft der Vorsaison höchstpersönlich die Früchte ihrer Arbeit ernten darf. Neu dabei sind neben Christine Kohl vom Ligakonkurrenten VC Neuwied die Rückkehrerinnen Sabine Berkemeyer und Aline Beigel, die ihre bei der TG Bad Soden gesammelte Zweitligaerfahrung nun an alter Wirkungsstätte einbringen.
Nach der schwierigen Anfangsphase sieht Anke Wetzka nun lösbare Aufgaben auf ihr Team zukommen. Mit Blick auf das nächste Spiel in Heidelberg am 15. November spricht sie Klartext: „Das wollen wir gewinnen.“ Dass der Druck mit jeder Partie zunimmt, ist der Trainerin bewusst. Doch wenn sie sich einer Sache ganz besonders sicher ist, dann der Motivation ihrer Spielerinnen: „Die haben richtig Bock auf Volleyball.“
Zuletzt geändert am: 24.09.2019 um 13:11
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