Zwei Volleyballteams, deren Personallage unterschiedlicher kaum sein könnte. Während die Stadecker die Qual der Wahl haben, startet die TSG Bretzenheim zu neunt in die Saison...
Zwei Volleyballteams, deren Personallage unterschiedlicher kaum sein könnte. Während die Stadecker die Qual der Wahl haben, startet die TSG Bretzenheim zu neunt in die Saison.
BRETZENHEIM/STADECKEN-ELSHEIM - Zwei ambitionierte Damen-Volleyball-Teams starten an diesem Wochenende in die neue Regionalliga-Saison. Dabei unterscheiden sich die TSG Bretzenheim und die TSVgg. Stadecken-Elsheim, was die Kadergröße angeht, deutlich.
Für Werner Ostendorf beginnt am Samstag (19 Uhr, Gymnasium Nieder-Olm) mit dem Heimspiel gegen den SV Steinwenden seine 21. Saison als Trainer der TSVgg. Stadecken-Elsheim. Dieser Mann hat viele unterschiedliche Mannschaften betreut. Umso bemerkenswerter ist es, wenn er vor der neuen Spielzeit sagt: „Ich hatte noch nie ein Team, bei dem ich so aus dem Vollen schöpfen konnte.“
19 Spielerinnen hat die TSVgg. gemeldet, von denen drei längerfristig verletzt sind. Bleiben 16, auf die Ostendorf regelmäßig zählen kann. „Das ist eine ideale Ausgangslage. Wir haben viele wirkungsvolle Alternativen und sind im Training immer genügend Leute“, schwärmt er. „In den vergangenen Jahren waren wir teils zu siebt, jetzt habe ich oft die Qual der Wahl.“
Dass Stadecken-Elsheim nach Jahren mit traditionell kleinem Kader in dieser Spielzeit so „gewachsen“ ist, liegt daran, dass die Spielerinnen im Sommer aktiv nach Verstärkungen suchten. „Früher haben wir uns fast nur aus der eigenen Jugend verstärkt, was diesmal nicht möglich war“, erklärt Ostendorf.
In Denise Bennewarth, Kathrin Mickley (beide Steinwenden) und Sabine Müller (Eintracht Wiesbaden) bekam er drei Regionalligaerfahrene Neue. Nadja Döß und Amina Anizi kehrten nach einem Jahr Pause zurück. „Viele andere haben Talent, aber müssen herangeführt werden“, sagt er. Mittelblockerin Alessa Seuwen schloss sich als einziger Abgang Drittliga-Aufsteiger TGM Gonsenheim an. Ärger wegen der Einsatzzeiten fürchtet Ostendorf nicht: „Alle sind echte Teamplayerinnen.“ Zudem ist für ihn der sportliche Erfolg nicht die einzige Priorität: „Wir wollen viel rotieren, damit das Teamgefüge stimmt.“
Coach Samuel Schoele vor erster Partie mit der TSG
Ganz im Gegensatz zu seinem Kollegen aus Stadecken-Elsheim ist Samuel Schoele als Trainer der TSG Bretzenheim ganz neu. Der Physik- und Philosophie-Student, der bislang beim VC Wiesbaden zwei Damen-Teams betreute, übernimmt von Manfred Reinhardt. Gleichzeitig coacht er weiterhin ein VC-Team und ist Zweitliga-Schiedsrichter. „Ich habe eine große Leidenschaft für den Volleyball“, sagt Schoele, der aktuell sechs Trainingseinheiten pro Woche leitet. Einige Partien seiner neuen Mannschaft wird er aufgrund der Schiedsrichter-Tätigkeit verpassen.
Bei der TSG, die sich in der Vorsaison nach vier Jahren aus der Dritten Liga verabschieden musste, erwartet ihn ein kleiner Kader von nur neun Spielerinnen. Zuspielerin Melanie Hero aus Lebach ist neu dabei. „Wir haben wenige Optionen, dafür sind aber alle sehr erfahren“, sagt Schoele. „Wir müssen wenig an der Technik und am Spielverständnis feilen.“ Nichtsdestotrotz weiß der neue Coach, dass Ausfälle kaum zu verkraften sein werden. „Alle sind sich der Situation bewusst. Es darf natürlich auch niemand mehr schwanger werden.“
Im Abstieg sieht Schoele auch eine Chance. „Die Stimmung im Training ist sehr gut. Das ist wichtig, weil es für alle ein Hobby ist. Alle sind heiß darauf, wieder häufiger zu gewinnen.“ Vor dem Saisonauftakt am Samstag (19.30 Uhr, IGS-Sporthalle) gegen Aufsteiger VSG Saarlouis ist er optimistisch: „Natürlich wollen wir so früh wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Wenn wir ohne Verletzungen durchkommen, haben wir auch gute Chancen auf das obere Drittel.“ Und der Wiederaufstieg? „Abwarten, wie gut der Rest der Liga ist.“
Zuletzt geändert am: 24.09.2019 um 13:11
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